Shila ist erst neun Monate alt, als ihre Besitzer die Dobermann-Hündin mit Klebeband fesseln und in einen See werfen.
Das Leben der jungen Dobermann-Dame Shila endete still, leise und unendlich grausam in einem See am Stadtrand von Gifhorn (Niedersachsen). Kein Paddeln mit den Beinen, kein Winseln, kein Bellen. Shilas Schnauze und ihre Pfoten waren mit Klebeband verschnürt. Sie ging unter wie ein Stein.
Der Maikampsee ist ein idyllisches Badegewässer mit einer kleinen Insel in der Mitte und Bäumen am Ufer. Es ist Donnerstagabend vor einer Woche, abends gegen 20 Uhr.http://www.youtube.com/
Susanne, 36, und Andreas B., 41, zerren ihre neun Monate alte Hündin ans Wasser. Sie treten ihr in die Rippen und auf die Schnauze. Der Hund wehrt sich nicht. Das Paar hat am Nachmittag beschlossen, dass Shila sterben soll.
Mit dabei ist Burkard S., 50, ein Freund der beiden. Er gilt bei der Polizei als Mittäter. BILD am SONNTAG findet ihn eine Woche nach der Tat in seiner Wohnung nicht weit entfernt vom See.
Auf die Frage, wie man einem Tier solches Leid zuführen kann, zuckt er mit den Schultern und erzählt dann eine unglaubliche Geschichte: „Susanne beschwerte sich, dass Shila immer noch nicht stubenrein war. Sie sagte, der Hund müsse endlich verschwinden.“ Andreas bot an, ihm die Kehle durchzuschneiden, behauptet S. Letztlich hätte sich das Trio aber entschieden, den Hund zu ertränken. Wegen der „Riesensauerei“, die das Erstechen zur Folge gehabt hätte. Unfassbar, auf welche Gedanken Menschen kommen können.
Als die drei über das Schicksal von Shila sprechen, ist der Hund angekettet an der Heizung in der Wohnung von Burkard S. „So wie immer“, sagt der.
Dann machen sie Shila los. S. schnappt sich das starke Klebeband, der See ist keinen Kilometer entfernt. Die letzten Meter schleifen die Tierquäler die geschundene Hündin an der Leine hinter sich her. Burkard S.: „Wir haben sie zusammengebunden und in den See geworfen. Susanne hat zugeschaut.“
Shila ist ihre Hündin. Sie hat den Dobermann als Welpe im November 2012 gekauft. Irgendwann stellt die arbeitslose Frau fest, dass sie mit dem Tier nichts anfangen kann und versucht erfolglos, es zu verkaufen. Zwei Tage vor der grausamen Tat setzt Andreas den Hund aus. Susanne holt Shila am nächsten Tag aus dem Tierheim wieder ab. „Als ihre Besitzerin kam, war die Hündin außer sich vor Freude“, sagen die Angestellten dort. Shila ahnt nicht, was auf sie zukommen wird.
Die Liebe eines Hundes zu seinem Menschen ist grenzenlos. Selbst wenn der eine Bestie ist.
Heute findet um 14 Uhr in Gifhorn eine Mahnwache für Shila statt. Bereits 200 Menschen haben sich dafür angemeldet. Gegen die Tierquäler ermittelt die Polizei. Ihnen drohen bis zu drei Jahre Haft.
Erstellt von Anita Schwede