(Für die, die meine Story noch nicht kennen:)
Bitte nehmt euch also ein paar Minuten Zeit und lest euch meine Geschichte durch...
...here it comes:
Eigentlich heiße ich Prinzessin Pebbles McSchnebbles von Schnebblingen- ein ziemlich langer und ulkiger Name, ich weiß^^ aber ich höre auch auf die Kurzformen Pebbles und Schnebbi und so nennt mich eigentlich auch jeder „smile“-Emoticon
Mein Frauli ist Julia. Sie ist Studentin und hat sich diesen lustigen Namen ausgedacht, als ich vor dreieinhalb Jahren zu ihr gezogen bin- damals war ich zwar schon zwei Jahre alt, aber ich hatte noch keinen Namen.
Und ich hatte auch kein schönes zu Hause...
Bis Julia mich aufgenommen hat, habe ich nie viel Zeit in einer Familie verbracht...ich wurde ständig weiter gereicht und durfte nirgendwo lange bleiben.Ich konnte das nie verstehen, weil ich eigentlich immer sehr brav war.
Mein Leidenswegs begann bei Herrchen Nummer Eins...ich war noch ganz klein, als mich ein Auto anfuhr. Dabei habe ich mich ziemlich schlimm an der Hüfte verletzt- deswegen habe ich heute manchmal Probleme beim Laufen...aber mein damaliges Herrchen hat mich nicht zum Doktor gebracht, damit die Verletzung richtig heilen kann...Er hat mich einfach weggegeben; zum nächsten Menschen, der mich nicht gut behandelt und mir nie genug zu essen gegeben hat...
Ich habe bei 5 verschiedenen Herrchen gelebt, von denen mich keiner wirklich haben wollte und immer zum nächsten weiter gereicht hat..bis ich eines Tages bei Herrchen Nummer Sechs ankam...das war gleichzeitig das Schlimmste und das Beste, was mir passieren konnte....
Nummer Sechs war manchmal nett. Aber genug zu essen habe ich von ihm auch nie bekommen und sehr oft hat er sich so verändert und dann wurde er so gemein, böse und aggressiv...
Wir wohnten im 5. Stock eines großen Hauses...eines Tages war er wieder so aggressiv...er hat mich gepackt und aus dem Fenster geworfen!
Ich bin mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen. Sofort fing das Blut an, in Strömen aus meiner Nase und meinem Mäulchen zu laufen- mein Gaumen war aufgeplatzt!
Ich hatte schreckliche Schmerzen!
Blutüberströmt habe ich im Garten gelegen und mit aller Kraft, die ich noch hatte miaut und um Hilfe gerufen...erst am nächsten Morgen hat mich eine Nachbarin gefunden und sofort zu einem Tierarzt gefahren.
Das war der glücklichste Tag in meinem Leben, denn sie brachte mich zu eben dem Tierarzt, der auch immer Julias Katzen behandelt hatte, seit sie ein kleines Mädchen war...
.er nähte die Wunde zusammen und rief Herrchen Nummer Sechs an.
Nummer Sechs erklärte ihm, dass er schizophren und deshalb völlig überfordert mit mir war. Er wollte mich auch nicht mehr haben.
Da saß ich nun, in dieser Tierklinik und hatte niemanden, zu dem ich nach Hause zurück konnte oder der mich wollte.
Doch zum Glück hatte der Doktor die Idee, Julia anzurufen...
...weil ihr Kater kurz vorher erst gestorben war, war sie auch so allein, wie ich und der Doktor fand, dass wir gut zusammen passen würden...
Er erzählte ihr von mir und dass er mich dringend vermitteln müsste, weil ich sonst ins Tierheim käme- und mit der Vorgeschichte standen die Chancen auf Vermittlung doch eher schlecht...
Julia kam sofort in die Klinik und in dem Moment, als sie vor meinem Käfig stand, wusste ich, dass ich nie wieder so schlimme Dinge erleben würde...! Ich habe sofort Vertrauen zu ihr gefasst. Sie streichelte und kraulte mich und war so sanft...
So lieb war noch nie jemand zu mir gewesen...
Der Doktor sagte ihr, dass ich noch zwei Tage zur Überwachung bleiben müsste, dann aber mit ihr nach Hause gehen könnte.
Und genauso war es. Zwei endlos lange Tage später durfte ich endlich bei ihr einziehen- sie hatte alles so schön vorbereitet da war ein riesiges Bett mit einem riesig-kuschel-weichen Kissen- nur für mich; mehr Futter, als ich essen konnte; Spielsachen und Katzenminze...sie hatte an alles gedacht...als ich aus meinemTransportkörbchen heraus kam und sie "Pebbles" rief- wusste ich sofort, sie meint mich!
Innerhalb kürzester Zeit wurden wir ein eingespieltes Team- eine richtig coole kleine neue Einheit „smile“-Emoticon
Aber als ich wieder zum Tierarzt musste, um die Wunde untersuchen zu lassen traf uns fast der Schlag...
die Nähte waren aufgeplatzt. Das Loch war wieder da!
"Deshalb muss ich immer so stark niesen und bekomme beim Essen keine Luft..." fuhr es mir durch den Kopf...
Der Doktor sagte, er würde alles versuchen, um mir zu helfen und mich solange operieren, bis alles verheilt und die Wunde geschlossen sei...doch egal, wie oft er es versuchte; jedesmal ging die Wunde nach wenigen Tagen wieder auf...
Ich hatte mittlerweile schon viele Eingriffe hinter mir...
und mein Tierarzt wusste ich keinen Rat mehr... Diese Sache gehöre jetzt in die Hände erfahrener Spezialisten, sagte er.
Ich konnte mit diesem Loch im Gaumen nicht richtig essen...
Normales Katzenfutter rutschte mir immer in die Nase und in die Luftröhre und ich konnte dann nicht mehr atmen und bekam schreckliche Angst...
Julia gab mir deswegen nur noch frisches rohes Fleisch zu essen- das konnte ich etwas besser kauen und schlucken...
Aber wenn ich mal draußen im Garten war und etwas Gras oder Ähnliches gegessen habe (was ich nunmal mache, weil ich einfach eine Katze bin^^), blieb es mir immer in der Nase stecken...
Manchmal wanderte es aber auch. Im vergangenen Sommer hatte ich ein paar Mal sogar Graskrallen in der Nase stecken, die dann sogar von dort aus ins Auge gewandert sind und dann feststeckten...das tat entsetzlich weh!
Julia gab sich immer unglaubliche Mühe, mir alles so problemlos, wie möglich zu gestalten, damit es mir immer gut geht, aber meine Gaumenspalte wurde langsam größer; und je größer sie wurde, desto schwieriger wurde es, damit zu leben...
Deswegen musste ich unbedingt noch einmal operiert werden- von einem Spezialisten!
Damit ich endlich richtig essen kann und mir nicht dauernd etwas in der Nase oder in der Luftröhre stecken bleibt...
Aber meine Ernährung mit dem frischen Fleisch war sehr teuer und durch all die Tierarztkosten hat Julia keine Reserven mehr...
Aber über einen Hilferuf hier auf Facebook wurde eine Tierärztin aus Gießen auf uns aufmerksam, die sich mit meinem Problem wirklich auskennt und mir helfen wollte.
Leider kostete diese OP aber 1800€, was für Julia als Studentin unglaublich viel Geld ist...sie konnte sich die Operation einfach nicht leisten.
Um zum Ende zu kommen und weshalb ich die Geschichte meines Weges an den Anfang gestellt habe, bleibt leider zu sagen: ich wurde nicht mit der Gaumenspalte geboren! Menschen haben mir all das angetan!
Aber ich habe auch erfahren, dass es liebe und hilfsbereite Menschen gibt...und auf die zähl ich jetzt...!
Julia hat wirklich alles getan, was sie konnte, aber jetzt ist Teamwork gefragt „wink“-Emoticon
Also bitte, Leute...helft uns!
Der Verein der Katzenfreunde Wadgassen e.V. Hat hierfür zu Spendenzwecken sein Konto zur Verfügung gestellt !
Die Beträge wurden dort gesammelt und direkt an die Tierklinik Gießen weiter geleitet.
Julia und ich sind jedem dankbar, egal mit welchem Betrag er sich beteiligen möchte!!!
Diese Operation sollte mein Leben nicht nur verändern, sondern auch um viele Jahre verlängern...doch es sollte anders kommen...
12.12.2014 UPDATE (von Julia „wink“-Emoticon ):
Am 03.12.2014 brachte ich Pebbles in die Uniklink nach Gießen. Sie wurde am nächsten Tag vier Stunden lang operiert und hat alles gut überstanden! Die OP ist zwar nicht 100% nach Plan, aber dennoch gut verlaufen. Die Ärztin war sehr zufrieden. Sie sagte, in vier bis fünf Tagen könne Pebbles vermutlich nach Hause.
5. Dezember, 9:11 Uhr: das Telefon klingelt. Völlig schlaftrunken schaue ich aufs Display und sehe die Nummer der Klinik. Ach das ging ja schnell...wird mir bestimmt sagen, wie die Wunde aussieht..., dachte ich.
„Frau Sauber....Pebbles hatte grade einen Herzstillstand!!!“ WHAT?!? Wollen sie mich verarschen?!? „Ähm...wie bitte???“
„Sie wollte sich für die Wundkontrolle nicht anfassen lassen, also haben wir sie in eine Mininarkose gelegt. Eigentlich war die viel weniger schlimm, als die große Narkose gestern, aber ihr Kreislauf hat das einfach nicht mitgemacht...der Anästhesist hat es aber sofort bemerkt und konnte sie reanimieren. Sie ist jetzt komatös.
Eigentlich müsste sie auf die Intensivstation, aber das wäre mit einer Kostenexplosion verbunden...die Reanimation hat jetzt 300€ gekostet und jeder Tag auf der Intensivstation kostet nochmal mindestens 250€. Und sie müssen sich bewusst machen, dass sie es trotz aller Anstrengungen nicht schaffen könnte...sie müssen darüber nachdenken, wie wir also weiter vorgehen sollen...“
Fragt sie mich grade, ob mir das Leben meiner Katze zu teuer ist?!?
„Intensivstation!! Darüber muss ich nicht nachdenken! Und falls nochmal ein Notfall eintritt, in jedem Fall reanimieren!! Tun sie bitte, alles, was sie können!“
Pebbles lag 3 Wochen auf der Intensivstation und kämpfte um ihr Leben. Ihr Zustand war zeitweise so schlecht, dass von einschläfern die Rede war. Inzwischen hat sich ihr Zustand soweit verbessert, dass ich sie zu Hause pflegen kann. Doch sie ist noch nicht über den Berg!
Drei Wochen lang bin ich drei ml wöchentlich ich die 250km von Saarbrücken nach Gießen! Für eine ganze Stunde durfte ich sie meisten sehen. Sie fuhren sie dann in ihrem Brutkasten, samt diesem Apparat, der ihr Herz überwacht hat, zu mir ...
Es war ein schlimmer Anblick. Von einer wachen Katze konnte keine Rede sein, aber sie erkannte meine Stimme sofort und reagierte deutlich!!! Sie fing wenn sie mich hörte, sofort mit allen Beinen zu strampeln, als wollte sie auf meinen Arm und manchmal maunzte sie dann sogar!
Die Ärztin sagt, ab dem Moment, als ich zum ersten Mal bei ihr war, hat sich ihre Herzfrequenz beruhigt...sie konnte meine Anwesenheit spüren und hat mich auch erkannt...! Deswegen habe ich ihr auch Tonbandaufnahmen von meiner Stimme gebracht, damit ihre Lebensgeister weiter angekurbelt werden, auch, wenn ich nicht da sein konnte..!
Pebbles mußte am 14.05.15 nach einem Hirnschlag erlöst werden.
Erstellt von Sabrina d Apolonia